Neurodiversity

Ein Umbrella-Term, der uns alle umschließt und die unterschiedlichen neurologischen Settings verbindet und Raum zum leben gibt.

Bringt Wertschätzung und Respekt mit. Umbrella bedeutet Schirm, und so, wie uns ein solcher vor Regen oder Sonne schützt, so werden wir durch die Idee der Neurodiversität geschützt. 

Bunter Blumenbeet mit blauer Sonnenschirm, umgeben von grünen Sträuchern.

Neurodiversity

Eine Vision für uns alle

Doch wie entstand die  Idee der "Neurodiversity"?

Sie wurde bereits über 25 Jahren in autistischen Communities geboren. Zu Beginn bezog sie sich auf nur zwei Gruppen: autistische Menschen und "die anderen". Diese andere große Gruppe wurde neurotypisch genannt, denn ihr neurologisches Setting "Neuro-Setting" galt als typisch für alle. Sie bestimmten damals und auch heute noch, wie Dinge zu tun sind. Definier(t)en soziale "Regeln", wie Blickkontakt, Smalltalk und wie wichtig z.B. Details sind. 

Dann fiel der Blick auf Menschen mit ADHS, der Begriff wurde in den 1980ern erstmals eingeführt, obwohl schon Jahrhunderte vorher Erzählungen über Menschen  bekannt sind, die man heute als ADHSler beschrieben würde.

Die Idee wächst

So wurden Menschen mit ADHS in die Idee der Neurodiversität aufgenommen. Denn es war offensichtlich, dass sie über ein Neuro-Setting verfügten, dass sie von den Neurotypischen absetzte. .

Doch dabei blieb es nicht. Immer mehr sich autistische Menschen mit der Idee auseinandersetzen, je deutlicher wurde: es gibt noch viel mehr Neuro-Settings. Legasthenie, Hochbegabung. Dyskalkulie etc

"Umbrella-Term" - ein Oberbegriff

Sie alle wurden unter dem "Umbrella-Term" vereinigt. Er wurde zu einem Schirm unter dem sich die neurologische Vielfalt sammelte. Niemand wird außen vorgelassen und so ist Neurodiversität ein in sich inklusiver Begriff für eine

Er versteht die Unterschiedlichkeit unserer "neurologischen Grundausstattung" ("Neuro-Setting") als gleichwertig an. Doch führen diese Neuro-Settings zu unterschiedlichen Ansprüchen an die Umwelt. Eine Umwelt, die uns allen gehört und somit auch zugänglich sein muss. Sie anerkennt, dass wir alle einzigartige, wertvolle Persönlichkeiten sind und wir respektvoll miteinander umgehen müssen.

Neurotypisch

Lange wurde das am häufigsten vorkommende Neuro-Setting als neurotypisch bezeichnet. Doch hier setzte ein Umdenken ein. Der Begriff neuronormativ wurde eingeführt. Denn auch Autist*innen haben ein typisches Neuro-Setting - nur eben typisch für einen autistischen Menschen. Die Bezeichnung neuronormativ sollte unterstreichen, dass diese Gruppe lange Normen setze. Nicht, weil ihr Setting besser war, sondern weil sie sichtbar waren, entscheiden, was üblich ist und somit Normen setzten.

Neurodivergent

Menschen, deren Neuro-Setting nicht dem "neuronormativen Bauplan" entspricht, sind neurodivergent. Diese Gruppe ist weit größer, als viele glauben. Doch sind sie oft unsichtbar und werden nicht mitgedacht

Ihnen  wird oft vermittelt, dass sie "der Norm" nicht entsprechen und sich verdecken sollen: Autist*innen, AD(H)Sler*innen, Menschen mit HS, Dyskalkulie, Dyspraxie, LRS, etc.

Viele Worte, doch wir brauchen nur ein Bild: Ein Schirm, unter dem wir uns alle vereinen - als Menschen mit Würde und dem Recht an einem gesunden und erfüllten Leben.

Neurodiversität & das "wir"

Damit zeigt sich, wie bedeutend Neurodiversität für uns alle ist - auch für "neurotypische" Menschen, denn ihre Gruppe ist in sich heterogen. Hier entwickelt die Idee ihre Mächtigkeit: warum sollte ein "neurotypischer" introvertierter Mensch Dinge tun, die ihm nicht gut tun? Warum sollte es die Chancen auf eine Führungsposition schmälern, wenn dieser Mensch nicht laut über Erfolge spricht, sondern Tag für Tag leise eine großartige Leistung erbringt?

Das Anerkennen und Wertschätzen dieser Heterogenität, dass begreifen, dass jeder Mensch einzigartig ist, hat Einfluss auf unser aller Leben. Es ermöglicht uns, bewusst zu hinterfragen: -> Was brauche ich, um ein gesundes und erfülltes Leben zu führen?

Neurodiversity-Strategy im Unternehmen

Eine passende Strategy im Unternehmen unterstützt also alle Mitarbeitenden darin,  ihre Potentiale zu erkennen und zu nutzen. Sie hilft HR dabei, die Fähigkeiten aller einzubinden und schafft eine Atmosphäre der Offenheit, in der Bedürfnisse geäußert werden können. So hinterfragt HR, was braucht die Person mir gegenüber, um sich zu entwickeln?

Teilhabe wird gelebt, weil Barrieren erkannt und abgebaut werden. Sie stärkt die mentale Gesundheit der MA, denn sie ermöglicht es, dass MA sich offen äußern und leben können.

Respekt für unsere Vielfältigkeit 

Somit wächst aus dem Gedanken der Neurodiversität ein Erkennen, das Respekt für unsere Vielfältigkeit die Basis unseres Handels sein muss. Sie entstand aus der Idee, dass wir alle gemeinsam eine Diversität an neurologischen Settings bilden, war geboren. Wir unterscheiden uns und sind doch gleichwertig.

Heute wird häufig statt neurotypisch der Begriff neuronormativ genutzt. Um darauf hinzuweisen, dass diese Gruppe Normen festsetze. So geht Smalltalk, so muss man jemand ansehen, so darf man Hobbies leben, so darf man sich freuen, so zeigt man Trauer, Schmerz und Liebe.

Fundament unserer Persönlichkeit

Doch unterschiedliche Neuro-Settings bilden unterschiedliche Fundamente, auf denen wir unsere wunderbaren Persönlichkeiten wachsen lassen. So haben wir unterschiedliche Ansprüche an ein gesundes Leben, an Hashtag#Teilhabe. Und doch gibt es einen Konsens: Wir alle wollen uns erfüllt leben, respektiert werden in unserem Sein.

Wenn wir uns in der gesellschaftlichen Interaktion treffen, bringen wir unsere eigene Sprache mit und so kann es in der Interaktion zu Missverständnissen kommen. Auf beiden Seiten, von beiden Menschen. 

Keine der beiden Sprachen ist wertvoller, "richtiger". Niemand hat das Recht, die andere Sprache zu diskreditieren. Sprache muss auch nicht gesprochen werden, denn wir bevorzugen unterschiedliche Kommunikationswege und -stile. 

Die Kommunikationsmittel deines autistischen Mitmenschen sind genau so wertvoll wie die neuronormativer Meschen. Wir sind von gleichem Wert und mit den gleichen Rechten ausgestattet, uns gesund zu leben.. 

So ist es auch nicht von Bedeutung, ob dein Mitmensch verbalisiert oder sich lieber einer anderen non-verbalen Sprache bedient. Ob er seine Hände bewegt, sich sichtbar freut. Kein Mensch muss einem anderen in die Augen schauen, um zu beweisen, dass er  zuhört. Wir alle nutzen unserre Mittel und Weg und treffen uns in der Mitte des Weges...
 


 

"Unmask yourself"

Man hat dir tausendmal gesagt, wer du sein sollst. Jetzt ist es an der Zeit, dich auf deinen eigenen Weg zu machen. 

Beim Demaskieren geht es nicht um das Außenverhältnis, sondern um dich: 

Wer bist du? Was sind deine Möglichkeiten & Bedürfnisse? 

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